Geschichten

Der Hirsch und sein Spiegelbild

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Wir schätzen oft unsere dekorativen Talente höher als unsere nützlichen.

Ein Hirsch, der seinen Durst an einem klaren See stillte, war beeindruckt von der Schönheit seiner Geweihe, die er im Wasser gespiegelt sah. Gleichzeitig bemerkte er die extreme Dünne seiner Beine und sagte: „Welch eine Schande, dass ein so feines Tier mit so erbärmlichen Beinen ausgestattet ist! Was für ein wirklich edles Tier wäre ich, wenn meine Beine auch nur annähernd so prächtig wären wie meine Geweihe!“

Mitten in diesem Selbstgespräch wurde er durch das Gebell einer Hundemeute aufgeschreckt. Sofort rannte er durch den Wald und ließ seine Verfolger weit hinter sich, sodass er wahrscheinlich entkommen wäre. Doch als er in einen dichten Wald lief, verfingen sich seine Geweihe in den Ästen und er blieb hängen. Die Hunde holten ihn ein und zerrissen ihn. In seinen letzten Momenten rief er: „Wie schlecht beurteilen wir doch unsere eigenen wahren Vorteile! Die Beine, die ich verachtet habe, hätten mich in Sicherheit gebracht, wenn meine geliebten Geweihe mich nicht verraten und ins Verderben geführt hätten.“

Die Schwalbe und andere Vögel
Der Hund und sein Schatten

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