Wer schlechte Gesellschaft pflegt, muss oft damit rechnen, für das Fehlverhalten seiner Gefährten zu leiden.
Ein Storch geriet unglücklicherweise in die Gesellschaft einiger Kraniche, die gerade einen „lustigen Ausflug“ planten, der in Wirklichkeit darin bestand, Fische aus den Teichen eines benachbarten Bauern zu stehlen. Der einfältige Storch schloss sich ihnen an und leider wurden sie alle auf frischer Tat ertappt. Die Kraniche, die alte Übeltäter waren, hatten wenig zu ihrer Verteidigung zu sagen und wurden schnell erledigt; aber der Storch plädierte eindringlich für sein Leben, argumentierte, dass es sein erster Fehler war, dass er nicht zum Fischstehlen neigte, dass er für seine Frömmigkeit gegenüber seinen Eltern berühmt war und überhaupt für viele andere Tugenden. „Deine Frömmigkeit und Tugend,“ sagte der Bauer, „mögen beispielhaft sein, so viel ich weiß; aber dass du dich in Gesellschaft von Dieben befindest, ist sehr verdächtig, und daher musst du das gleiche Schicksal wie deine Gefährten ertragen.“
